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Eine uralte Geschichte?

■ Der „Spiegel“ wirft der IG Metall vor, Immobilien zu teuer gekauft zu haben

Berlin/Hamburg (AFP) – Die IG Metall hat den Vorwurf zurückgewiesen, Bürogebäude in Frankfurt/Main zu überhöhten Preisen gekauft zu haben. In einer Erklärung, die beim Kongreß der Gewerkschaft gestern in Berlin verteilt wurde, heißt es, der Kaufpreis für die Verwaltungsgebäude im Frankfurter Stadtteil Niederrad in Höhe von 210 Millionen Mark sei keineswegs überteuert gewesen. Ein öffentlich bestellter Sachverständiger habe den Wert des Anwesens sogar auf 236 Millionen Mark beziffert, bezahlt worden seien dann allerdings nur 210 Mark.

Dagegen berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel in seiner heutigen Ausgabe, das Anwesen habe einen Marktwert von lediglich 130 Millionen Mark gehabt. Die IG Metall hätte zudem für zweistellige Millionenbeträge Büroräume angemietet, die sie nie bezog sowie dem vermittelnden Makler zu hohe Provisionsgebühren gezahlt. Auch diese Vorwürfe wies die Gewerkschaft gestern zurück. Der gezahlte Maklerbetrag in Höhe von acht Prozent bewege sich im üblichen Rahmen. Nach Darstellung des Spiegel wird bei Geschäften dieser Größenordnung normalerweise eine Provision in Höhe von zwei Prozent gezahlt.

In der gestrigen Erklärung der IG Metall heißt es weiter, die vom Spiegel erhobenen Vorwürfe seien nicht neu. Das Magazin habe seine „Uraltgeschichte pünktlich zum Gewerkschaftstag 1995 wieder aufgewärmt“. Das Magazin hatte damals den Vorwurf erhoben, die IG Metall habe bei Immobiliengeschäften fast 27 Millionen Mark verschwendet. Noch am Samstag hatte ein Gewerkschaftssprecher dagegen einen Teil der Vorwürfe als zutreffend bezeichnet.

Die IG Metall ist gestern in Berlin zu ihrem 18. Gewerkschaftstag zusammengekommen, auf dem die 649 Delegierten über Fragen es Tarifrechts und der Arbeitszeit beraten wollen. Auf dem Kongreß soll auch der Vorstand neu gewählt werden.

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