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Spartheater

■ „Eine Sauerei“: Das Kulturressort spart sich die freien Theaterprojekte

In Bremen werden vorerst keine freien Theaterprojekte mehr gefördert. Das Kulturressort hat kurzfristig das Geld gestrichen, das noch im 100.000 Mark schweren Haushaltstopf für Theaterprojekte übrig war. Grund: die vom Finanzsenator auferlegte Sparquote von zwei Millionen Mark für 1995. Das Schnürschuh-Theater und andere Bremer Theaterleute protestieren nun: Eine Fachjury hatte nämlich Mitte September bereits sieben Projekte zur Förderung empfohlen – eine Empfehlung, der die Behörde erstmals nicht folgte.

41.400 Mark sollten aus dem Projektetopf in der zweiten Jahreshälfte ausgeschüttet werden. Eine Summe, die das Ressort sich nun sparen will: „Wir müssen alles, was noch nicht rausgegangen ist und wofür es keine gesetzlichen Verpflichtungen gibt, zurückhalten“, erklärte Pressesprecherin Erika Huxhold gestern auf Anfrage.

„Eine Sauerei“, finden allerdings die Betroffenen. Denn das Ressort hätte die Projektförderung ja auch als „gebundene Mittel“ deklarieren können, findet Reinhard Lippelt vom Schnürschuhtheater. Außerdem bezweifelt man den Spareffekt: „Damit ist ein großer Beitrag für die Entschuldung Bremens im Handstreich gelungen“, kommentieren die Schnürschuhe süffisant.

Betroffen ist u.a. das Kontorhaus. Das für den Sommer geplante Straßentheater mit Nachbarn aus dem Milchquartier „ist ohne Anschubfinanzierung gestorben“, heißt es dort. Hart trifft es auch die Sängerin Sabine Mariß: Ihre Revue „Von wegen Singen“ hatte mittlerweile schon Premiere; die vorgelegten Produktionskosten muß sie jetzt alleine zahlen. tw

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