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War Meyer schuld?

■ „Estonia“-Reederei droht der Kadi

Düsseldorf/Papenburg. 14 Monate nach dem Untergang der Ostseefähre „Estonia“ mit mehr als 900 Menschen an Bord gibt es offenbar neue Vorwürfe gegen die Reederei, der das Schiff gehörte. Nach Angaben des „Handelsblatt“ soll der schwedischen Reederei Nordström&Tulin nachträglich das Klassifizierungs-Zertifikat aberkannt werden. Grund dafür ist laut „Handelsblatt“ die Entfernung von Sensoren, die das korrekte Schließen der Bugklappe anzeigen sollten. Die Zeitung stützt sich auf Angaben von Peter Holtappels, der für die Papenburger Meyer Werft den Untergang der in Papenburg gebauten Fähre untersucht hat.

Die von der internationalen Untersuchungskommission ermittelten Fakten könnten für die Reederei „ganz erhebliche strafrechtliche Konsequenzen haben“, zitiert das „Handelsblatt“ Holtappels. Die Kommission will ihren Abschlußbericht erst Anfang kommenden Jahres vorlegen. Das für die Klassifizierung der „Estonia“ zuständige Bureau Veritas hat nach Angaben Holtappels ein offizielles Verfahren eingeleitet, wonach das Klassifizierungs-Zertifikat „rückwirkend vor den Zeitpunkt des Schiffsuntergangs“ entzogen werden soll. Das Bureau Veritas, das ähnlich dem TÜV den technischen Zustand von Schiffen kontrolliert, begründe die Aberkennung mit „Tatbeständen der Sabotage“.

Bei der schlimmsten Schiffskatastrophe der europäischen Nachkriegsgeschichte war eine Bugklappe abgerissen, worauf das Autodeck voll Wasser lief und das Schiff sank. Mit der Suche nach den Ursachen beschäftigten sich eine internationale Kommission

dpa

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