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Betr.: Informationen zum Waldsterben

61 Prozent aller Bäume in Deutschland sind krank. Fast jeder vierte ist todkrank. Das hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) aus den Statistiken der Bundesländer errechnet. In diesem Jahr haben Nebel und Regen vielerorts dafür gesorgt, daß die Bäume nicht unter Trockenstreß leiden mußten. So können Bayern und Sachsen sogar Besserungen vermelden. „Kein Grund zur Entwarnung“, kommentierte jedoch Landwirtschaftsminister Reinhold Bocklet. Auf kurzfristige Wettereinflüsse ist schließlich kein Verlaß. Und außerdem fallen auch die abgesägten Bäume aus der Statistik. Im waldreichsten Land Deutschlands ist gegenwärtig offiziell jeder vierte Baum krank.

In Hessen sieht es weitaus schlimmer aus: 40 Prozent der Bäume stark und 32 leicht geschädigt. Rheinland-Pfalz meldet 19 Prozent Schwer- und 42 Prozent Leichtkranke. In Baden-Württemberg, Berlin und Brandenburg stagnieren die Schäden auf hohem Niveau. Sachsen hatte vergangenes Jahr 25 Prozent stark geschädigte Bäume ausgemacht; jetzt sind es 17 Prozent. „Es gibt fast keine gesunden Eichen und Buchen mehr, die älter als sechzig Jahre sind“, bilanzierte der forstpolitische Sprecher des BUND, Helmut Klein. In Hessen weisen 98 Prozent der Altbuchen Krankheitssymptome auf. Das ist fatal für eine naturverträgliche Waldnutzung. Denn wirtschaftlich interessant sind die Hölzer erst, wenn sie mehr als sechs Jahrzehnte gewachsen sind – vorher lassen sich daraus nur schmale Bretter schneiden.

Die Buche, die natürlicherweise drei Viertel des deutschen Waldbestandes ausmachen würde, ist weiter auf dem Rückzug, die Fichte bleibt vorherrschend. „Wenn die Fichte an für sie nicht so günstigen Standorten wächst, wird sie leicht von Borkenkäfern angegriffen“, warnt der BUND- Mann. Außerdem sind diese Nadelbäume anfällig für Windwurf. Foto: Herby Sachs/version

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