: Ethik statt Ästhetik -betr.: "Bremer Birkenstock-Psychatrie", taz v. 15.11.95
Betr.: „Bremer Birkenstock-Psychatrie“, taz v. 15.11.
An der Umsetzung der Bremer Psychatriereform gibt es sicher einiges zu kritisieren, aber das Triestiner Motto: „weniger Ethik, dafür mehr Ästhetik“ sollte meiner Meinung nach nicht übernommen werden. So bin ich regelmäßiger Gast im Cafe Blau. Und ich gehe nicht wie, wie im Artikel beschrieben aus Solidarität dort essen, sondern gerade wegen den dor arbeitenden und sich treffenden. Die Bdienung ist sicher nicht perfekt, aber mir ist ein menschliches Miteinander in einer gemütlichen Atmosphäre wichtiger und lieber als ein ästhetisch und perfekt funktionierender Kantinenbetrieb. Würde Herr Straßmann das Cafe Blau in der Travemünder Str. 7a kennen, hätte er den Ausführungen von Frau Roll an diesem Punkt sicher etwas kritischer gegenüber gestanden.
Elisabeth Wunram
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