: Nigerias Ogoni-Bewegung will weiterkämpfen
Berlin (taz) — Die nigerianische „Bewegung für das Überleben des Ogoni-Volkes“ (Mosop), deren Führer Ken Saro-Wiwa am 10. November zusammen mit acht weiteren Mosop-Aktivisten hingerichtet worden war, gibt nicht auf. In einem Kommuniqué kündigt sie „fortgesetzten gewaltlosen Widerstand gegen ausbeuterische ökonomische Aktivitäten im Ogoni-Land“ an. Ferner spricht sie sich für Gespräche zwischen der Mosop und den traditionellen Ogoni-Stammesführern aus. Die Stammesältesten waren den Aktionen von Mosop bisher skeptisch gegenübergestanden, und Mosop behauptet, daß „gewisse traditionelle Herrscher“ der Region bei einem Treffen mit Armeevertretern auf die Ermordung Ken Saro-Wiwas gedrängt hätten.
Die Hinrichtung von Ken Saro-Wiwa und seinen acht Mitstreitern war aufgrund der Verurteilung wegen Mordes an vier Stammesführern erfolgt. 19 Ogoni-Aktivisten müssen im Januar mit ihrer Hinrichtung aufgrund derselben Beschuldigung rechnen. Irrtümlicherweise berichtete die taz gestern, sie seien erst jetzt festgenommen worden; tatsächlich befinden sie sich schon seit längerer Zeit in Haft.
Nach Mosop-Angaben sind seit den Hinrichtungen im Ogoni- Land alle öffentlichen Versammlungen einschließlich Gottesdiensten verboten. 60 Bischöfe, Priester und Kirchenmitarbeiter seien verhaftet und in ein Militärlager gebracht worden. D.J.
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