: Wohl keine Technoparty
■ Anwohner wollen Garage nicht räumen
Die Technoparty, die in der Tiefgarage Hohenpfad gefeiert werden soll, droht zu scheitern. Nach heftigen Anwohnerprotesten (taz v. 8.12.) gegen die Veranstaltung haben gestern 16 MieterInnen ihre Weigerung bekannt gegeben, ihre Autos für eine Nacht aus der Tiefgarage zu räumen. Ortsamtsleiter Robert Bücking versucht nun, die BewohnerInnen noch einmal umzustimmen, und hat für Montag eine Anwohnerversammlung angesetzt. „Wir müssen einfach daran arbeiten, immer mehr Jugendlichen das Gefühl geben zu können, daß auch sie zum Viertel dazugehören“, so Bücking. Nur so könne ein Integrationskonzept funktionieren.
Von der Senatskanzlei über das Innenressort bis zur Polizeiführung reichte bislang die Zustimmung. Fast alle Ressorts haben sich an der Finanzierung beteiligt, und die Polizei soll ein klares strategisches Interesse an diesem Silvesterkonzept geäußert haben.
Das ehemalige grüne Beiratsmitglied Siegfried Wegner-Kärsten hat dem Ortsamtsleiter derweil vorgeworfen, die AnwohnerInnen nicht informiert zu haben und mit der Entscheidung über die Party „Geheimdiplomatie“ und „Verkündigungspolitik“ betrieben zu haben. Bücking wies dies zurück – „in einer Frage war ich allerdings ein bißchen naiv“, gibt er zu: „Ich dachte, es gibt für die Unterstützung dieses Konzeptes einen Grundkonsens im Stadtteil.“ Mit derartigen Protesten habe er nicht gerechnet.
Der Aufsichtsrat der Brepark GmbH, die die Tiefgarage bewirtschaftet, hat gestern noch nach Redaktionsschluß über die Vermietung der Garage beraten. Geschäftsführer Peter Rienäcker sagte gestern zur taz, er wolle dem Aufsichtsrat raten, „die Chance, daß der Appell an die Mieter am Montag erfolgreich ist, zu wahren“ und noch keine Rücknahme der Zustimmung zur Party zu beschließen. Nur das Einsehen der Leute könne erfolgreich sein, „denn rechtliche Möglichkeiten haben wir nicht“. Innensenator Ralf Borttscheller, der bisher zu den Befürwortern des Partykonzepts gehört und dessen Feuertaufe an Silvester bevorsteht, sitzt mit im Aufsichtsrat der Brepark. skai
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