: Kolonisten bei Nagel
■ Künstlerkolonie will selbst kaufen
Die Mieter der Wilmersdorfer Künstlerkolonie bleiben hartnäckig. Gestern überreichten sie Senatsbaudirektor Hans Stimmann eine Liste mit 180 Unterschriften und ein Schreiben an Bausenator Nagel. Darin kündigen die Unterzeichner an, ihre Vorkaufsrechte als Mieter wahrnehmen zu wollen, und fordern den Verkauf der 696 Wohnungen an die in Gründung befindliche Mietergenossenschaft.
Die Kolonie, über die zur gleichen Zeit eine Ausstellung im Wilmersdorfer Rathaus eröffnet wurde, war Ende November von der städtischen Gehag an die Veba verkauft worden. Dem Verkauf hatte auch Frank Bielka, der Staatssekretär des Bausenators und dessen Vertreter im Aufsichtsrat der Gehag, zugestimmt, obwohl der Senatsbeschluß, vorrangig an Mieter zu verkaufen, mißachtet wurde. Senatsbaudirektor Stimmann distanzierte sich gestern von Bielkas Zustimmung.
Die Mieter der Kolonie wiesen gestern darauf hin, daß der Vertrag zwar unterzeichnet sei, aber erst zum 1. Januar gültig werde. Sie fordern nun von der Veba, die Kolonie an die Mietergenossenschaft zu verkaufen. Die Veba hatte die Wohnungen zum Schleuderpreis von 1.300 Mark pro Quadratmeter bekommen. wera
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen