: Unterm Strich
Der französische Pilot Jean Israel, der dem Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry als Vorbild für seinen Helden in dem Roman „Pilote de guerre“ („Flug nach Arras“) gedient hatte, ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Das berichtete die Pariser Zeitung Le Figaro am Freitag. Israel, Absolvent der Elite-Ingenieurhochschule Ecole Centrale, trat im März 1937 als Luftwaffenpilot in das 33. Geschwader von Nancy ein. 1940 geriet er in deutsche Gefangenschaft, wo er bis Kriegsende blieb. Jean Israel war lange Zeit Generalsekretär der Vereinigung der Freunde von Antoine de Saint-Exupéry. Der Schriftsteller und begeisterte Flieger, der mit seinem Buch „Der kleine Prinz“ bekannt wurde, starb 1944 bei einem Aufklärungsflug über dem Mittelmeer.
Yoko Onos Art-Musical „New York Story“ soll im nächsten Sommer erstmals auf einer deutschen Bühne gespielt werden. Die Inszenierung übernimmt der Berliner Performancekünstler Gerald Uhlig. Zuvor hatte der Maler, Schauspieler, Autor und Regisseur die Fluxus-Künstlerin in seine Berliner Picasso- Produktion eingeladen. Nach zweijährigen Gesprächen sei er jetzt von ihr autorisiert, Musik und Bilder in Szene zu setzen, erklärte er dpa am Freitag. Die Premiere ist für den 18. Juli 1996 im Sommertheater, Saarbrücken-Wadgassen, geplant. „Berlin ist zu unflexibel“, kritisierte Uhlig. Er habe bei mehreren Theatern vergeblich vorgesprochen. Nach dem derzeitigen Beatles-Revival ist er um so mehr davon überzeugt: „Die Produktion kommt auf Umwegen in die Stadt.“ Das Stück entstand nach der Ermordung von John Lennon. Im Mittelpunkt stehen zwei Personen namens Bill und Jill, die durch die Kraft der Liebe Chaos und Gewalt überstehen. Den fesselnden und aufregenden Kompositionen sei die gegenseitige Inspiration anzumerken, meinte Uhlig mit dem Hinweis auf „Double Fantasy“. Auf der Comeback-LP hatte das Paar 1980 Szenen seiner nach zeitweiliger Trennung gefestigten Ehe ausgebreitet. Kurz danach, am 8. Dezember, wurde Lennon vor seinem Haus in New York von einem verwirrten Fan erschossen.
Der Chefredakteur beim „Börsenblatt des Deutschen Buchhandels“, Jan R. Egel, verläßt nach Auseinandersetzungen mit dem Branchenverband zum Jahreswechsel die Redaktion des Fachblatts. Die Trennung erfolge im gegenseitigen Einvernehmen, teilte der Börsenverein mit. Die Krise um den 38jährigen Egel hatte sich an Kritik von Vorstand und Geschäftsführung des Börsenvereins als Herausgeber des Blatts entzündet (s. taz vom 22.12.). Der seit März 1995 als Chefredakteur tätige Journalist hatte einen Text veröffentlicht, in dem Matthias Wegner den Autor der „Festung“, Lothar-Günther Buchheim, als „Vertreter der Sache der Täter“ bezeichnet hatte. Man sei mit der Branchenberichterstattung von Egel unzufrieden gewesen, heißt es jetzt.
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