Lebensdaten: Eine Karriere voller Brüche
■ betr.: Francois Mitterrand
Der ehemalige französische Staatspräsident François Mitterrand wurde am 26. Oktober 1916 in Jarnac (Departement Charente) geboren. Der Sohn eines Bahnhofsvorstehers begann seine politische Karriere bereits während des Zweiten Weltkriegs und war zwei Amtsperioden lang Staatspräsident Frankreichs. Stationen seiner Laufbahn:
Ab 1934: Studium der Rechte, der Literatur- und Politikwissenschaft in Paris
1938: Zum Wehrdienst eingezogen
1939–1941: Im Krieg bei Verdun verwundet. Kriegsgefangenschaft in Deutschland
1941: Flucht nach Frankreich
1942: Das Vichy-Regime zeichnet ihn mit dem Francisque-Orden aus, der höchstmöglichen Auszeichnung
1943: Anschluß an die Résistance. Treffen mit Charles de Gaulle in Algerien.
1946: Mitbegründer der linksdemokratischen UDSR, Union Démocratique de la Résistance, (Demokratisch-Sozialistische Union der Widerstandskämpfer)
1947/48: Minister für Frontkämpfer und Kriegsopfer
1950/51: Leiter des Überseeministeriums
1952/53: Staatsminister in der Regierung Edgar Faure
1953: Delegierter beim Europarat. Vorsitzender der UDSR
1954/55: Innenminister
1956: Justizminister
1958: Mitterrand wendet sich gegen de Gaulles Rückkehr an die Macht und nennt die Verfassung der Fünften Republik einen „permanenten Staatsstreich“
1959: Bürgermeister von Chateau-Chinon
1959/62: Senator
1965: Mitbegründer und Vorsitzender der FGDS (Federation de la Gauche Democrate et Socialiste). Niederlage bei der Präsidentschaftswahl gegen Charles de Gaulle.
1971–1980: Vorsitzender der neugegründeten Parti Socialiste (PS)
1974: Niederlage als Präsidentschaftskandidat eines Bündnisses von Linksparteien gegen Valéry Giscard d'Estaing
1981: Sieg gegen Giscard d'Estaing und Amtsantritt als Staatspräsident. Sieg der Sozialisten bei den Wahlen zur Nationalversammlung
1981/82: Banken und Versicherungen werden verstaatlicht, die Todesstrafe wird abgeschafft, die Wochenarbeitsszeit auf 39 Stunden gesenkt.
1983: Nach der dritten Abwertung des Franc in zwei Wochen macht Mitterrand eine Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik und betreibt eine Sparpolitik
1988: Beginn der zweiten Amtszeit nach Sieg in Stichwahl gegen Jacques Chirac
1992: Bekanntwerden der Krebserkrankung
Mai 1995: Übergabe des Präsidentenamtes an Chirac
Januar 1996: Mitterrand stirbt in Paris im Alter von 79 Jahren.
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