Fragmente eines Schanzen-Tages

Sternschanze. Aussteigende Hektik, lärmende Menschen – keine Gespräche. Obligatorische Frage: 'ne Mark? paar Groschen? Bahnhofsvorplatz, Menschengewimmel, ankommende Busse, Ampel – Straße überqueren; Richtung: links, erste Kneipen und Plattenläden, Hofeingänge – Kino. Parkende Autos, klingelnde RadfahrerInnen, Hupen und Stinken, Hundescheiße überall. Gradeaus, Schanzenstraße, Läden werden schicker, Klamotten und Kneipen und Plattenläden, einkaufen spaßig, Leute jung, Platten gut. Ecke Schulterblatt, andere Richtung – Gemüseläden, Auslagen sind zu klein, Punks und Omas; Szeneviertel, mehr Klamotten, Cops in Zivil, Deutsche Bank und kaputte Telefonzellen. Andere Seite: Rote Flora, noch mehr Punks, noch mehr Hunde. Essen gehen – Nachmittag, Kuchen, vollbesetzt, ständig Betrieb, lange Schlangen, Buchläden verheißen Ruhe – selbe Situation, wühlen und Streß, weitergucken, weiterhören, weiterriechen. Susannenstraße, bergab, Kackeslalom, Imbiß an Imbiß, Menschen freundlich, fröhlich, genervt, sauer, wütend. Großbaustelle kein Platz für Fahrräder, bummeln; Essen, wieder Hunger: wieder Schulterblatt. Türkisch, portugiesisch, wieder türkisch. Gutes Brot zu leckerem Essen – Wein oder Bier, besser Bier, für später; dann – die Kneipen. Erster Versuch: groß, geräumig aber voll, Tische gutes Essen, genug; gutes Bier, nächste Station – eng, Gedränge, Menschen überall im Weg, günstiges Trinken, viele Freunde, Hektik, laute Musik, zuhause. BrezelverkäuferInnen und Rosenanbieter (meist Männer) jetzt – der Absturz. Nachts um drei, Schluß, Tische abwischen; nervo-tekkno, dann raus, wieder links über die Schanzenstraße – offene Kneipe. Bier noch billiger, Laden voll, weiterreden, weitertrinken. Dann: raus. Draußen – Regen, Kapuze auf, nach Hause, Pech, wer nicht im Viertel wohnt. Nächster Tag. Sternschanze... al