: Lokalkoloratur
Wenn's nach ihm ginge, könnte es ruhig so bleiben wie im Moment. Und vor allem so ruhig. Da höre man besser, wenn es wo knirscht. Günther St., der gestern auf der Außenalster seine Schlittschuhe vor dem Verrosten zu bewahren trachtete – „ganz vorsichtig immer am Rand lang“ – fürchtet das dünne Eis nicht so sehr wie Menschenmassen, die seine Kreise stören: „Das war doch Horror vor zwei Wochen“, als eine halbe Million Menschen sich solange an Glühweinständen vorbeidrängten, bis das Eis nachzugeben drohte. Auf daß solches sich nicht wiederhole, hat nun die Hamburger Umweltbehörde angekündigt, andere Saiten aufzuziehen. Sollte aufgrund der Temperaturen eine Wiederholung nicht zu verhindern sein, so pressemitteilte sie gestern, würde die Zahl der Verkaufsstände auf 150 reduziert und selbige auf eine größere Fläche verteilt. Vermutlich wird dann auch der Abfall breiter gestreut: Nach dem Eis-Event am 5. und 6. Januar mußten mehr als 25 Tonnen Müll zusammengekehrt werden. An diesem Wochenende werde es sicher zu keiner Neuauflage kommen, die real existierende Eisschicht sei nicht tragfähig genug. Günther St. ist das nur recht: „Dann hab' ich noch ein paar Tage Ruhe“. smv
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen