: Brecht verpflichtet
■ Die Opern- und Theaterregisseurin Ruth Berghaus ist 68jährig gestorben
Berlin (dpa/taz) – Als Künstlerin war Ruth Berghaus ihr ganzes Leben lang Brecht verpflichtet. Nun ist die Opern- und Theaterregisseurin am Donnerstag im Alter von 68 Jahren in Zeuthen in der Nähe von Berlin gestorben. Das teilte erst gestern die Akademie der Künste von Berlin-Brandenburg mit.
Ruth Berghaus war schon seit längerem schwer krank und mußte mehrfach operiert werden. Bereits an der Premiere ihrer Inszenierung der Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauß Ende November in Leipzig hatte sie wegen eines Krebsleidens nicht mehr teilnehmen können. Die Regisseurin, die mit dem Komponisten Paul Dessau verheiratet war, gehörte zu den bedeutendsten Regisseuren der Musiktheaterszene, in den siebziger Jahren leitete sie als Nachfolgerin Helene Weigels auch das Berliner Ensemble.
Die am 2. Juli 1927 im sächsischen Dresden geborene Ruth Berghaus lernte bei Gret Palucca Choreographie und modernes Tanztheater, bevor sie Wolfgang Langhoff zu ersten Regiearbeiten ans Deutsche Theater nach Ost- Berlin holte.
Auch nachdem sie in den achtziger Jahren immer häufiger im Westen inszeniert hatte, zeigte sich Ruth Berghaus als SED-Mitglied stets loyal gegenüber der DDR.
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