: Blockaden gegen Castor
■ Proteste gegen den Transport von Brennelementen nach Paks halten an
Greifswald/Potsdam (dpa) – Aus Protest gegen den geplanten Transport von Brennelementen aus dem Atomkraftwerk Lubmin bei Greifswald ins ungarische AKW Paks haben Atomkraftgegner gestern den Potsdamer Stadtbahnhof zeitweise lahmgelegt. Rund zwanzig Demonstrierende hinderten den Intercity-Expreß Berlin–München an der Weiterfahrt. Sie hatten ein gelbgestrichenes Faß mit Atomsymbolen vor den ICE gerollt und sich teilweise an die Schienen gekettet. Auf einem Transparent hieß es: „Unternehmen Strahlentod – Deutsche Bahn – Wir verschieben Ihre Probleme“.
Nach etwa 40 Minuten räumte die Polizei die Gleise von den Demonstranten. Einige wurden von Polizeibeamten weggetragen und zum Teil in Handschellen zur Personalienfeststellung abgeführt.
In Lubmin hatten Greenpeace- Aktivisten in der Nacht zuvor erneut die Bahngleise vor dem abgeschalteten Atomkraftwerk blockiert. Sie hatten sich in einem Baucontainer auf den Schienen vor dem Werkstor verschanzt. Die Polizei schnitt den Container mit Motorsägen und Schweißbrennern auf, und räumte die Blockade bis zum Morgen ab.
Nach Angaben des Kraftwerkbetreibers Energiewerke Nord GmbH steht der Transport der Brennelemente per Bahn in drei Castorbehältern nach Ungarn unmittelbar bevor. Der Atomenergiebeirat Mecklenburg-Vorpommern hatte noch am Freitag die Verantwortlichen aufgefordert, den Abtransport der Brennelemente nicht vor einer geplanten Sondersitzung des Gremiums am 23. Februar zu starten. Aus dem Runden Tisch wird jedoch nichts. Bundesumweltministerin Angela Merkel (CDU) schloß jede Mitsprache des Beirats bei der Transportgenehmigung aus.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen