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Bündnis gegen Arbeit

■ Grundlagenpapier weist Mängel auf, behaupten ÖTV, HBV und GAL

Ein „Hamburger Bündnis für Arbeit“ wurde am Montag in aller Unverbindlichkeit der Presse präsentiert (taz berichtete). Einige Aspekte des Grundlagenpapiers für ein lokales Bündnis wirkten sich jedoch eher negativ auf die Beschäftigungssituation aus, fürchtet Andreas Bachmann, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der GAL. Andere harrten schon seit längerem ihrer Realisierung.

Seit knapp einem Jahr liegt dem Senat bereits ein ÖTV-Modell zur „sozial-optionalen Arbeitszeitverkürzung“ vor. Es sieht vor, daß besserverdienende Beschäftigte im öffentlichen Dienst auf einen Teil ihrer Arbeitszeit freiwillig und ohne Lohnausgleich verzichten. Die Einsparungen dienten mindestens zur Hälfte der Schaffung neuer Arbeitsplätze, den anderen Teil könnte die Hansestadt auf die Ein-sparungsverpflichtung der Fachbehörden buchen. Trotz dieses Anreizes habe der Senat bislang wenig Interesse an der Umsetzung gezeigt, kritisiert ÖTV-Sprecher Jens Hnyk. Im Grundlagenpapier wird das Modell als „derzeit in der Diskussion“ geführt; während der Pressekonferenz am Montag wurde es wohlweislich verschwiegen.

Ausgiebig vorgestellt wurde hingegen die Planung, „nicht bildungsfähigen Jugendlichen“ neben der allgemeinen Berufsvorbereitung von der Stadt finanzierte Teilzeit-Praktika in Betrieben zu vermitteln. Das sei besser, als wenn die Jugendlichen auf der Straße stünden, meint Rita Linderkamp, Jugendsekretärin der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (hbv), dürfe jedoch nicht zu einer allgemeinen Minderung der Ausbildungsqualität führen.

Diese Konsequenz sei jedoch abzusehen, meint Bachmann, da die Arbeitgeber schon seit längerem mit einer „Schmalspurausbildung“ liebäugeln. Wer „kostenlose“ Praktikanten beschäftigen kann, werde eher Ausbildungsplätze abbauen, statt neue Lehrstellen zu schaffen. Die Wahrscheinlichkeit, daß die Praktikanten letztlich als „Ungelernte“ auf dem Arbeitsmarkt landen, sei hoch. Stefanie Winter

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