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Keine Integrationsklassen mehr

■ Bildungssenatorin Kahrs will Schulversuch im Sommer auslaufen lassen

Bremens Modellversuch „Integrationsklassen“ für behinderte und nichtbehinderte Kinder soll abgeschafft werden – diesen Vorschlag legt Bildungssenatorin Bringfriede Kahrs heute der Bildungsdeputation vor. Die Senatorin beruft sich darin auf neue, „alternative Formen des gemeinsamen Unterrichts“ in Bremens Schulen. Auf die Organisationsform Integrationsklasse könne deshalb verzichtet werden. Sie soll zum 1. August 96 auslaufen.

„Eine richtige Integration wird es dann in Bremen nicht mehr geben“, sagt dazu Martina Siemer, Integrationssprecherin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). „Die neuen Modelle wie Kooperation oder auch die Förderzentren in Bremen-Nord sind keine alternativen Lösungen.“ Beide Konzepte könnten nämlich die Integration nicht durchgängig leisten – „es heißt immer, man macht so viel wie möglich, also automatisch Abstriche.“ Außerdem beziehen Kooperation und Förderzentren nur geistig behinderte, lern-, sprach- und entwicklungsgestörte Kinder ein. Körperbehinderte SchülerInnen müssen draußen bleiben. „Es gibt bei diesen beiden Konzepten immer noch und immer wieder Sonderklassen“, so Martina Siemer, die selbst als Sonderschulpädagogin in einem Förderzentrum arbeitet.

Doch im novellierten Bremer Schulgesetz von '94 ist festgelegt, daß die Sonderschulen darauf hinwirken sollen, behinderte Kinder in die Regelklassen zu integrieren. Sie sollen in diesen Klassen unterrichtet werden. Das könnten Kooperation und Förderzentren nicht leisten, so die GEW.

„Wenn Eltern und Schule die Integrationsklassen wollen, soll das auch so bleiben.“ Elisabeth Wargalla, bildungspolitische Sprecherin von Bündnis 90/ Die Grünen, ist gegen die Abschaffung. Der Elternbeirat der Grundschule Burgdamm ist es ebenso – er ruft für heute zur Demo auf (s.a. Meldungsspalte S.22). sip

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