Unterm Strich

Zu den Ahnen: Der französische Krimiautor Leo Malet, der mit seiner Detektivfigur Nestor Burma berühmt wurde, ist wenige Tage vor seinem 87. Geburtstag gestorben. Wie die Familie am Donnerstag mitteilte, starb er bereits am Sonntag nach einem Herzinfarkt und wurde am Mittwoch auf dem Friedhof von Chatillon-sous-Bagneux bei Paris beerdigt.

Die Schriftstellerin Maria Menz, die erst im Alter Anerkennung für ihre Volksdichtung fand, ist am Freitag mit 92 Jahren gestorben. In ihrem Bauernhaus im oberschwäbischen Oberessendorf erlag sie nach Angaben ihrer Schwester den Folgen eines Schlaganfalls. Menz hatte 1982 den Meersburger Droste-Preis und den Johann-Peter-Hebel-Preis erhalten. Ein Jahr später wurde sie mit dem päpstlichen Orden „Pro ecclesia et pontifice“ (Für Kirche und Papst) ausgezeichnet. Und danach war ihre Dichtung denn auch.

Zu den armen Verwandten: Der Ernst Klett Verlag hat am Donnerstag sein neues Domizil in Leipzig eröffnet. Die Stuttgarter Verlagsgruppe wolle ihre Präsenz in Ostdeutschland verstärken und Leipzig auf dem Weg zur Medienstadt unterstützen, sagte der Verleger und Vorstandsvorsitzende Michael Klett. Leipzig sei damit der zweite Hauptstandort der Verlagsgruppe. Neben dem 1990 gegründeten Ernst Klett Schulbuchverlag Leipzig und dem Ernst Klett Grundschulbuchverlag arbeiten in dem neuen Haus eine Entwicklungsgruppe für Fremdsprachen und eine Marketinggruppe für die Erwachsenenbildung in den neuen Bundesländern. Die Klett-Gruppe erwirtschaftete 1995 einen Umsatz von rund 370 Millionen Mark und beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiter.

Zu den Wurzeln: Martin Scorsese will eine filmische Reise in die Geschichte des italienischen Kinos unternehmen. Gemeinsam mit seinem Geldgeber, dem Modeschöpfer Giorgio Armani, kündigte er am Donnerstag in Mailand einen Dokumentarfilm über Kino und Kultur des Mittelmeerlandes an. „Ich bin besorgt über die wenig weltoffene Haltung in den USA im Moment. Junge US-Filmemacher wissen zuwenig über die Wurzeln des europäischen Fims“, sagte Scorsese, dessen Großeltern Sizilianer waren.

Zu den Palmen: Francis Ford Coppola („Der Pate“, „Apocalypse Now“) soll in diesem Jahr bei den internationalen Filmfestspielen in Cannes den Vorsitz der Jury übernehmen. Dies wurde nach einem Bericht der Tageszeitung „Le Parisien“ am Donnerstag in Festivalkreisen in Paris bestätigt. Der Wettbewerb um die Goldene Palme von Cannes, findet in diesem Jahr zwischen dem 9. und 20. Mai statt, und eine gewisse Kinoredakteurin wird da sehr zum Bedauern gewisser anderer Teile der Redaktion wie üblich vor Ort sein, um täglich zu berichten. Coppola wurde selbst zweimal mit der Goldenen Palme ausgezeichnet, 1974 für „Der Dialog“ mit Gene Hackman und 1970 für den Vietnam-Film „Apocalypse Now“.