: Eine Insel stimmt gegen China
■ Taiwans WählerInnen wollen trotz Militärmanövern Unabhängigkeit vom volksrepublikanischen Festland
Taipeh/Peking (AFP) – Die TaiwanerInnen haben dem chinesischen Druck der vergangenen Wochen getrotzt und bei den ersten freien Präsidentschaftswahlen Amtsinhaber Lee Teng Hui mit einem eindrucksvollen Ergebnis bestätigt. Lee erzielte gegen seine drei Mitbewerber am Samstag eine absolute Mehrheit; die Stimmen für den zweitplazierten Peng Ming Min eingerechnet, votierten drei Viertel der WählerInnen für einen moderaten oder offensiven Unabhängigkeitskurs. China bekräftigte anschließend, Taiwan sei Teil der Volksrepublik. UN-Generalsekretär Butros Butros-Ghali bezeichnete die Taiwanfrage zu Beginn seines viertägigen Chinabesuchs als innere Angelegenheit Chinas. Während EU-Wahlbeobachter die Aufnahme Taiwans in die UNO forderten, machte Japan deutlich, daß es keine diplomatischen Beziehungen zu Taipeh aufnehmen werde.
Auf Lee entfielen 54 Prozent der Stimmen, auf seinen stärksten Gegner, den entschieden für die Unabhängigkeit Taiwans eintretenden Peng von der Demokratisch- Fortschrittlichen Partei (DPP), 21 Prozent. Der von China unterstützte Lin Yang Kang und der unabhängige buddhistische Kandidat Chen Li An landeten mit 15 und 10 Prozent abgeschlagen.
Der 73jährige Wahlsieger Lee sprach vom Beginn einer „historischen Mission“ und einer „neuen Seite in Taiwans Geschichte“. Er kündigte vor begeisterten AnhängerInnen seiner Kuomintang-Partei in Taipeh den Beginn einer neuen demokratischen Ära an. Seiten 9 und 10
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