: Zehn Jahre nach dem GAU
■ Anti-Atom-Inis rufen zur Tschernobyl-Demo in Krümmel
Ein Tag, der die Welt verändert hat, ein Jubiläum, das man nicht feiert: Vor knapp zehn Jahren, am 26. April 1986, erhielt der Begriff „Restrisiko“ eine Bedeutung: Im ukrainischen Tschernobyl kam es zum GAU, dem Größten Anzunehmenden Atomunfall. Seidem sind weit über tausend EinwohnerInnen in der Ukraine und Weißrußland den Strahlentod gestorben, die Zahlen der durch die Radioaktivität an Krebs erkrankten Menschen gehen in die Hunderttausende.
Zehn Jahre danach, am Samstag, dem 27. April, werden in Deutschland fünf große Anti-Atom-Demonstrationen stattfinden: In Ahaus, in Biblis, Magdeburg und München sowie am Atomreaktor in Krümmel, der nach wie vor in Verdacht steht, für die ungewöhnlich hohe Leukämierate in der Elbmarsch verantwortlich zu sein.
Das Norddeutsche Aktionsbündnis hat nun die Marschroute für die Tschernobyl-Demo in Krümmel festgelegt, zu der die VeranstalterInnen 1.000 bis 2.000 TeilnehmerInnen erwarten. Treffpunkt ist um 11.30 Uhr an der Post in Geesthacht, von wo es zum Atommeiler geht. Redebeiträge zu Themen wie Leukämie und Atomtransporte sowie ein Kulturprogramm stecken den Rahmen für den Anti-Atom-Marsch, der gegen 17 Uhr enden soll. Das Motto der Tschernobyl-Demo lautet dabei: „Sofortige Stillegung aller Atomanlagen – Energiewende jetzt!“
In seinem Demo-Aufruf fordert das Aktionsbündnis alle AtomgegnerInnen auf, sich an „fantasievollen und entschlossenen“ Widerstandsformen zu beteiligen und auch „an den Aktionen zur Verhinderung weiterer Castor-Transporte nach Gorleben“ teilzunehmen. Protestaktionen seien notwendig, weil eine Energiewende in Norddeutschland „nur gegen HEW und Preußen Elektra“ durchsetzbar sei, „nicht aber mit ihnen“.
Marco Carini
Norddeutsches Aktionsbündnis, Info-
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