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Im Tal der Rezession

■ IHK: Wirtschaft wächst nur 1 Prozent

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) sieht die Berliner Wirtschaft in einem Stimmungstief, das von wirtschaftlichen Faktoren und Unterlassungssünden der Politik geprägt ist. Die wirtschaftlichen Erwartungen für 1996 seien sehr gedämpft. Selbst bei einem Anziehen der Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte „ist aber mehr als eine Wachtsumsrate um ein Prozent nicht zu erwarten“, sagte gestern IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Hertz.

Die deutsche Wirtschaft sei 1995 um 1,9 Prozent gewachsen, in West-Berlin schätzungsweise aber real um 1,5 Prozent zurückgegangen. Im Ostteil der Stadt sei hingegen ein Plus von 5,3 Prozent erreicht worden. „Wenn sich das verfestigt, dann steht die Gesamtstadt mit ihrem Wachstum am Ende aller Bundesländer“, sagte Hertz.

Die mittelfristigen Perspektiven der Berliner Wirtschaft bleiben nach Einschätzung der IHK günstig. Stadt und Region würden bei dem härter werdenden Wettbewerb klare Standortvorteile aufweisen. Die Stadt habe eine Chance, die jetzige Krise als Motor für eine Trendwende zu nutzen, sagte Hertz. Das Stimmungstief der Wirtschaft ist nach Einschätzung der IHK auch von der Politik mitzuverantworten. Es sei eine Unterlassungssünde, wenn sich die Politik nur mit sich selbst beschäftige. Eine weitere Unterlassungssünde sei gewesen, die Haushaltsmisere der Öffentlichkeit nur in „homöopatischen Dosen“ zuzumuten. dpa

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