Raus aus der Physikstunde

■ „Alles unter Kontrolle?“ - Schulfilmtage zum Thema Atom

Hellhörigen hat schon Harrisburg den einen Schauer zuviel über den Rücken gejagt. Zehn Jahre ist es in diesen Tagen her, daß der Unfall im Atomkraftwerk von Tschernobyl dann selbst Desinteressierten deutlich machte, daß Weggucken nicht hilft.

Unter dem Motto „Radioaktivität kennt keine Grenzen“ veranstalten Greenpeace, die BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg und die GEW zum zehnten Tschernobyl-Jahrestag Schulfilmtage zum Thema und verweisen nebenbei auch auf Krümmel, Stade, Brunsbüttel und Brokdorf. „Können wir es uns leisten, dieses Thema nur in den Physikstunden zu behandeln?“ heißt die rhetorische Frage, und als Antwort werden von Mittwoch bis Freitag vormittags Klassiker zur Atomfrage ebenso gezeigt wie zwei sehenswerte Filme, die ganz neu sind: Besonders kindergeeignet ist der Umwelt-Krimi Die Spur der roten Fässer von Kai Wessel. Roman, Julia, Jonas und ihr türkischer Freund Tekin verbringen ihre Ferien auf dem Land. Doch rechte Freude will sich nicht einstellen: Sie dürfen kein Fußball spielen, und nachdem sie nachmittags bei dem kleinen See mit den vielen toten Fischen waren, fühlen sie sich allesamt ganz elend. Als sich der Sohn ihrer Gastgeber umbringt, wissen die Kinder, daß etwas mehr als faul ist. Spannend vermittelt diese deutsche Produktion, die hier (in Anwesenheit von Film-Komponist Konstantin Wecker) ihre Hamburg-Premiere erfährt, Umweltthemen kindgerecht. Neu ist auch Gorleben Tag X, der Transport über den ersten Castor-Transport von Phillipsburg nach Gorleben im letzten Jahr. Daneben laufen Klassiker wie Das China-Syndrom mit Jane Fonda oder Robert Redfords Milagro. tom

Infos über die beteiligten Kinos: Zeise, Tel. 390 87 70, 3001, Tel. 43 76 79, und Alabama, Tel. 27 40 27