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Arbeitsamt baut ab

■ 200 Stellen weniger bis Jahresende: Frust bei den Arbeitssuchenden nimmt zu

Die Zahl der Arbeitslosen wächst und erreicht jeden Monat neue Rekordhöhen, aber das Arbeitsamt Hamburg reagiert auf den steigenden Bedarf an Beratung und Vermittlung mit Personalabbau. So die Kritik der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) und des Personalrats gestern vor der Presse.

In den vergangenen vier Jahren ist die Zahl der Arbeitslosen in Hamburg um 44 Prozent gestiegen. Dem steht eine Reduzierung der Arbeitsplätze im Arbeitsamt von 15 Prozent gegenüber, das entspricht rund 160 Stellen. Die Folge sind immer längere Wartezeiten und Bearbeitungsfristen.

Jeder Besuch im Arbeitsamt kostet die Arbeitslosen zwei bis drei Stunden Wartezeit. Bis ein Antrag auf Arbeitslosengeld oder -hilfe entschieden ist, vergehen sechs bis acht Wochen. Bei besonders komplizierten Fällen dauert es auch schon mal drei Monate. „Und die schwierigen Fälle nehmen zu, weil wir immer komplziertere Gesetze beachten müssen,“ erklärte Mitarbeiterin Eva Bremer.

Die Situation wird sich noch verschärfen, wenn, wie geplant, bis zum Jahresende weitere 71,5 Stellen gestrichen werden. Für die Jahre 1997 und 1998 ist die Streichung von 130 Stellen avisiert. Betroffen davon ist in diesem Jahr vor allem der mittlere Dienst in den Bereichen Beratung und Vermittlung sowie den Leistungsstellen, berichteten die Personalrätinnen.

In der Harburger Außenstelle ist die Lage inzwischen so angespannt, daß ein Ordnungsdienst eingerichtet wurde. Der soll verhindern, daß es zwischen Kunden und Mitarbeitern zu handfesten Auseinandersetzungen kommt. Nach Angaben der ÖTV ist ähnliches auch für das Arbeitsamt Mitte geplant.

Ob der Abbau zu stoppen ist, scheint angesichts der Pläne der Bundesregierung, den Zuschuß an die Bundesanstalt für Arbeit um acht Milliarden Mark zu kürzen, äußert fraglich. Iris Schneider

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