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Mit aller Gewalt für ein friedliches Fest

Mit 90 Zivilbeamten und 16 Ordnungskräften des Veranstalters wollen die Sicherheitspartner Polizei und die Initiative Walpurgis 96 ein friedliches Klima zur Walpurgisnacht schaffen  ■ Von Uwe Rada

Alle reden von einer friedlichen Walpurgisnacht, gestern wurde die ersten Trainingsergebnisse bekannt. Auf dem Gelände der Landespolizeischule in Biesdorf präsentierten die 90 Beamten, die zusammen mit einem 16köpfigen Ordnungsdienst der Veranstalter am Abend des 30. April für Recht und Ordnung sorgen sollen, die Ergebnisse eines dreitägigen „Deeskalationstrainings“. Vorgestellt wurden dabei drei „Eingriffsstufen“, um dieses Jahr potentiellen Krawallmachern auf dem Kollwitzplatz den Boden zu entziehen: Zivilcourage, der Einsatz der Ordnungsgruppe sowie der Einsatz der Zivilpolizisten.

Das Deeskalationstraining der Zivilbeamten war wesentlicher Bestandteil der Sicherheitspartnerschaft, die die Initiative „Walpurgis 96“ mit der Polizei ausgehandelt hat. Ziel der Initiative ist es, nach den Straßenschlachten im vergangenen Jahr Ausschreitungen in diesem Jahr zu verhindern. Als Gegenleistung dafür, daß die Polizei auf uniformierte Kräfte rund um den Kollwitzplatz verzichtet, haben sich die Veranstalter bereit erklärt, einen Ordnungsdienst zu bilden und Zivilbeamte auf dem Platz zu unterstützen.

Gestern nun wurde bekannt, wie das „Deeskalationskonzept“ im einzelnen aussehen soll: So sollen Ordnungskräfte und Zivilpolizisten prinzipiell gemeinsam Streife gehen. Im Falle von Konflikten soll zunächst der Ordnungsdienst versuchen zu schlichten. Bleibt dies ohne Wirkung, treten die Zivilbeamten in Aktion. Mit Armbinden gekennzeichnet sind dabei nur die Beamten, die aktiv am Einsatz beteiligt sind. Die anderen Beamten sollen ohne Kennzeichnung ihre Kollegen abschirmen. Des weiteren sollen mögliche Festnahmen ohne großes Aufsehen vorgenommen und die Festgenommenen nicht in Mannschaftswagen abtransportiert werden. Außerdem kündigte die Polizei an, daß es auch Vorkontrollen durch Zivilbeamte geben solle, allerdings nur nach „Augenschein“. Gleichwohl betonte die Polizei, daß sie ihren Beitrag zu einem friedlichen Walpurgisfest beitragen werde und je nach Anlaß flexibel reagiere.

Insgesamt vier Feuer hat die Polizei den Veranstaltern genehmigt. Sollten durch die Feiernden illegale Feuer angezündet werden, erklärte gestern der Leiter der Ordnungsgruppe der Veranstalter gegenüber der taz, könne man dies im Prinzip nicht dulden. Das wesentliche Konzept der Truppe sei es aber, ein „Klima gegen Gewalt“ zu schaffen. Wie dies geschehen soll, wird am kommenden Montag um 19 Uhr am Kollwitzplatz geprobt. Dann wird die Ordnungstruppe von der Polizei in ihre Aufgaben eingewiesen.

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