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Deeskalationsstrategie am Humannplatz

■ Organisatoren des Straßenfestes gingen auf Distanz zu den 1.-Mai-Demos

„Wir bieten eine Alternative zu den Mai-Demonstrationen und den üblichen kommerziellen Straßenfesten.“ Klaus Gabor, Mitinitiator des gestrigen Straßenfestes auf dem Humannplatz im Prenzlauer Berg, ist froh, zeigen zu können, daß ein Low-budget-Fest überhaupt noch möglich ist. Anders als bei der Walpurgisnacht auf dem Kollwitzplatz stehen hier politische Inhalte im Vordergrund. Geboten wurde eine lockere Mischung aus politischen Diskussionen und Konzerten.

Auch gegenüber den Vorbereitungsgruppen der beiden revolutionären Mai-Demonstrationen geht die Festinitiative auf Distanz. „Da gab es nur die Absprache, die Demos nicht auf dem Humannplatz enden zu lassen. Sonst hätten wir die Übersicht verloren, schon weil die Polizei da hinterhergefahren wäre“, begründet Gabor die Trennung. „Wir sind eher auf dem Deeskalationstrip, auch wenn wir natürlich nichts dagegen haben, daß die Demos stattfinden.“

Einigen aus der Festinitiative waren jedoch schon die Streitigkeiten bei der Demonstrationsvorbereitung zu peinlich. „Wenn man innerhalb der Linken eine Spaltung mit dem Stalinismusvorwurf gegen die RIM begründet, die die Kreuzberger Demo mit vorbereitet hat, dann hätte es vorher eine kontinuierliche Auseinandersetzung darüber geben müssen“, meint Gabor, „die gab es aber nicht.“

Auf dem Platz tummelte sich eine bunte Mischung von Antifagruppen über Hanf-Liga bis zur Volkssolidarität. Einige T-Shirt- und Plattenhändler akzeptierten die Veranstalter, „da sie nicht im großen Stil kommerziell arbeiten“. Überschüsse des Festes sollen der Roten Hilfe oder dem Ermittlungsausschuß zugute kommen. Gereon Asmuth

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