: 100 Arbeitslose weniger
■ Hamburg: Vollbeschäftigung in 70 Jahren muß kein Phantom bleiben
Es tut sich was auf dem Hamburger Arbeitsmarkt: Im April ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um exakt 100 gesunken. Damit sind jetzt nur noch 84.900 Menschen in der Hansestadt ohne Arbeit. Doch auch sie können hoffen: Sollte der Trend anhalten, dürfte zur Jahreswende 2067 (in 849 Monaten) die Vollbeschäftigung erreicht sein und auch der letzte von ihnen wieder in Lohn und Brot stehen.
Nach Angaben des Landesarbeitsamtes Nord, das gestern seinen Monatsbericht vorstellte, beträgt somit die Arbeitslosenquote in der Hansestadt 10,5 Prozent. Im März lag sie bei 10,4 und vor einem Jahr bei 9,5 Prozent. Die Quote stieg trotz des leichten Rückgangs der Arbeitslosigkeit um 0,1 Punkte an, weil aus statistischen Gründen die Bezugsgröße aktualisiert wurde.
Grund für die „leichte Entspannung“, so Arbeitsamt-Chef Georg Fiedler, sei der „Frühjahrsaufschwung“. Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) sieht das auch so. Der minimale Rückgang der Arbeitslosenzahl im April sei „ausschließlich auf die verspätete jahreszeitliche Belebung am Arbeitsmarkt zurückzuführen“, kommentierte die stellvertretende DAG-Vorsitzende Ursula Konitzer.
Das ohnehin recht laue arbeitsmarktpolitische Frühlingserwachen ist an AusländerInnen sowie jüngeren und älteren Menschen in Hamburg mal wieder vorbeigegangen. Sie sind weiterhin überdurchschnittlich stark von der Arbeitslosigkeit betroffen.
In Schleswig-Holstein waren Ende April 110.500 Menschen ohne Arbeit und damit 8.000 weniger als im März. Die Arbeitslosenquote sank auf 8,7 Prozent, nach 9,4 Prozent im März und 8,0 Prozent vor einem Jahr. Und daran, so befürchtet Fiedler, werde sich so schnell nichts ändern. lno/smv
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