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Versteck gefunden

■ Ermittler fahnden nach zwei mutmaßlichen Reemtsma-Entführern

Hamburg (taz) – Die Hamburger Polizei ist bei der Aufklärung der Entführung des Zigaretten-Erben Jan Philipp Reemtsma einen entscheidenden Schritt weitergekommen: Aufgrund eines anonymen Anrufes gelang es den Ermittlern der Sonderkommission 962, das Versteck, in dem der 43jährige Millionär 33 Tage lang gefangengehalten worden war, ausfindig zu machen.

Jan Philipp Reemtsma, der die Kellerräume des reetgedeckten Klinkerhauses in Osterholz- Scharmbeck bei Bremen am Mittwoch inspizierte, hat das Versteck zweifelsfrei identifiziert. Das Kidnapping-Verlies führte die Ermittler zudem zu zwei „dringend tatverdächtigen“ Männern, die zur Zeit flüchtig sind. Dabei handelt es sich um den achtundfünfzigjährigen Leverkusener Handelsvertreter Peter Ernst Adolf R. und den wegen mehrerer Gewaltverbrechen vorbestraften 45jährigen Wolfgang K.

Der Hinweis 2.087 hatte die Ermittler zum Ziel geführt: Ein anonymer Anrufer hatte dem Leiter der Ermittlungskommission Anfang Mai mitgeteilt, daß er die bundesweit telefonisch ausgestrahlte Stimme von einem der Täter als die von Peter Ernst Adolf R. erkannt haben wollte. Nachforschungen der Polizei ergaben, daß R. außer seiner Leverkusener Wohnung noch einen zweiten Wohnsitz in Osterholz-Scharmbeck gemeldet hatte, der von K. im Juli 1995 angemietet worden war.

Bereits am 14. Mai hatten Beamte der örtlichen Polizei das Haus ein erstes Mal von außen in Augenschein genommmen. Doch erst als Ermittler den frisch geweißten Kellerraum eine Woche später überprüften, enttarnten sie diesen als Reemtsma-Verlies. In der Nacht zum Donnerstag hatten Hamburger Ermittlungsbeamte zusammen mit ihren nordrhein- westfälischen Kollegen acht Objekte in Düsseldorf, Solingen, Krefeld und Leverkusen durchsucht, die in Zusammenhang mit den beiden Verdächtigen stehen. Marco Carini

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