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Unglaublich blöde - betr.: "Stapelweise Schleuderpreise", taz vom 22.5.1996

Betr.: „Stapelweise Schleuderpreise“, taz hh, 22.5.96

Dieser Senat ist ja wirklich unglaublich blöde! Denkt, daß er die 150 Millionen Mark für den Verkauf der Stapelfeld-Anteile in den „leeren Kassen der Hansestadt klingen lassen“ kann, und dabei reicht dieses Geld nicht einmal, und die 175 Millionen Mark Schulden der Stapelfeld GmbH zu tilgen. Nicht einmal der Finanzsenator merkt, daß die Stadt jetzt keine Mark mehr hat – unglaublich! Und statt dessen wird auf „das lukrative Geschäft mit dem Müll“ verzichtet, der „Stadt entgehen Gewinne“, wie die taz dankenswerterweise enthüllt.

Wann endlich informiert die taz ihre LeserInnen darüber, wie dieser Senat es geschafft hat, trotz der Gewinne einen Schuldenberg von 175 Millionen Mark aufzuhäufen? Sollte es wirklich so gewesen sein, wie ich es mir denke: Einfach verschnoopt haben diese SenatorInnen den schönen Gewinn, sonst hätten wir wirklich 150 Millionen Mark eingenommen, statt nur unsere Schulden tilgen zu müssen.

Aber bevor nun die taz-Redaktion ihre geballte Recherche-Energie in die Verfolgung dieser heißen Spur steckt, soll doch folgendes „beiläufig erwähnt“ sein, was der Umweltsenator übrigens auch bei der Pressekonferenz zum Stapelfeld-Verkauf schon „beiläufig“ angesprochen hatte, nämlich: Die VKR hat die Stapelfeld GmbH einschließlich der „Schulden“ gekauft.

Die Blödheit ist auf dieser Welt offensichtlich doch gerechter verteilt, als man aus der taz entnehmen kann. Zumindest liegt sie nicht immer beim Senat, und die VKR gilt in der Geschäftswelt auch nicht als typischer Blödian.

Mit entnervten Grüßen

Kai Fabig, Pressesprecher der Umweltbehörde

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