piwik no script img

Keine Angst vor Jordans Bulls

■ Seattle spielt ab morgen im NBA-Finale gegen Chicago

Berlin (taz) – „Chicago kann sich auf was gefaßt machen“, tönte Shawn Kemp, nachdem seine Seattle SuperSonics doch noch das Finale um den Titel der NBA erreicht hatten. Allzuviel Angst dürften Michael Jordan und Genossen jedoch angesichts der Probleme, die die Sonics im Halbfinale gegen Utah Jazz hatten, nicht bekommen haben. Zuerst verspielte Seattle eine 3:1-Führung in der Best-of-seven-Serie, und dann mußten die 17.072 Zuschauer in der Key Arena bis zum Schluß zittern, bevor im entscheidenden Spiel 7 der 90:86-Sieg gegen das Team aus Salt Lake City perfekt war.

Der letzte Feldkorb der Sonics war ein Dreipunktewurf von Detlef Schrempf rund fünfeinhalb Minuten vor Ende zum 85:77. Danach kam Utah unaufhaltsam heran, und allein die Freiwurfsicherheit von Kemp, der in der letzten Minute viermal traf, rettete seine Mannschaft. Karl Malone hingegen vergab acht Sekunden vor Schluß beim Stande von 86:89 zwei Freiwürfe, Hawkins stellte mit einem verwandelten Freiwurf den Endstand her. Kemp (26 Punkte), Gary Payton (21), Schrempf (15), Hawkins (14) und Perkins (10) teilten sich bei Seattle solidarisch die Bürde des Punktens, während bei Utah Malone und John Stockton (je 22) die Hauptlast trugen. Vor allem Jeff Hornacek blieb mit 10 Punkten weit unter seiner Ausbeute der vorhergehenden Partien.

„Das lange Warten hat sich gelohnt“, freute sich Detlef Schrempf, nach zwölf Jahren NBA erstmals im Finale, und übte sich ebenfalls in Optimismus: „Die Bulls sind stark, aber wir haben keine Angst vor ihnen.“ Bei Coach George Karl hatte sich das vor einigen Tagen noch anders angehört: „Ich habe die Bulls gegen Orlando gesehen, als sie 18 Punkte aufholten, und es hat mich zu Tode geängstigt. Ich dachte bloß, was zum Henker würden wir gegen sie tun.“ Möglicherweise ist ihm ja inzwischen etwas eingefallen. Eine Trefferquote von 54 Prozent, wie im letzten Spiel gegen Utah, wäre ein guter Anfang. Matti

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen