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Experten warnen vor einem bayerischen Sonderweg

München (dpa) – Im Streit um den geplanten Sonderweg Bayerns im Abtreibungsrecht haben Ärzte und Juristen vor einem „Abtreibungstourismus“ und verfassungswidrigen Eingriffen in die Grundrechte der Ärzte gewarnt. Die bayerische Staatsregierung plane ein „Pilotgesetz, das eine sehr weitgehende Kontrolle von politisch mißliebigen Ärzten ermöglicht“, meinte etwa Monika Frommel vom Institut für Sanktionsrecht der Universität Kiel gestern bei einer Expertenanhörung der SPD im Münchner Landtag. Die Gesetzentwürfe zur Umsetzung des Abtreibungsparagraphen in Bayern sollen noch vor der Sommerpause verabschiedet werden. Danach soll eine Frau nur dann die vorgeschriebene Bestätigung über die Pflichtberatung erhalten, wenn sie die Gründe für die Abtreibung nennt. Nach dem in Bonn erzielten Kompromiß soll die Mitwirkung der Frau an der Pflichtberatung aber nicht erzwungen werden.

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