piwik no script img

Sommersmog bleibt weiter unangreifbar

■ Alle Umweltminister fordern Steuer auf Flugbenzin. Was macht Merkel?

Berlin (taz) – Die CDU-regierten Länder haben gestern dafür gesorgt, daß AutofahrerInnen weiter durch den Sommer rasen dürfen. Die Landesumweltminister der sogenannten B-Länder bewahrten die im vergangenen Jahr erlassene Sommersmogverordnung. Es reiche völlig aus, wenn die Bevölkerung bei 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft gewarnt wird und ab 240 Mikrogramm Ozon Fahreinschränkungen verhängt werden, meinten sie. „Das Ozongesetz ist unzureichend und nicht nachvollziehbar“, sagte Bärbel Höhn, Bündnisgrüne Umweltministerin von Nordrhein-Westfalen. Sie hatte zusammen mit ihren KollegInnen der von SPD und Bündnis 90/Die Grünen geführten Länder für eine Senkung der Ozonwerte plädiert. Die Bevölkerung solle bereits ab 120 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft informiert werden. Ab 180 Mikrogramm Ozon dürften Autos nur noch langsam fahren. Auf der gestern zu Ende gegangenen 46. Umweltministerkonferenz in Lübeck sind sie erneut gescheitert.

Immerhin konnten sich alle 16 UmweltministerInnen einigen, daß ab dem Jahr 2000 keine Autos mehr ohne Katalysator fahren sollen. Als „Erfolgserlebnis“ wertete ein Teilnehmer, daß sie über alle Parteigrenzen hinweg die Besteuerung von Flugbenzin fordern. Frau Merkel bekommt's auf den Tisch, bindende Wirkung hat der Beschluß allerdings nicht. ufo

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen