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BSE weiter im Futter – Frankreich registriert Schafe

London/Paris (rtr/dpa) – Der Erreger der Rinderseuche BSE gelangt nach einem Bericht der BBC möglicherweise weiterhin ins Tierfutter. BBC berichtet, der Grund dafür sei die weiterhin mangelnde Beachtung der Vorschriften zur Herstellung des Futters. Tiermehl von potentiell infizierten Rindern sei womöglich an Schweine und Hühner verfüttert worden. So könne der Erreger wieder in die Nahrungskette von Rindern gelangt sein. Nach Zahlen aus dem britischen Landwirtschaftsministerium fehlt für 42.000 Tonnen Rinderabfälle jeder Hinweis auf den Verbleib. 27.000 Rinder sind an BSE erkrankt, obwohl sie nach einem Fütterungsverbot eigentlich kein BSE-haltiges Futter mehr hätten bekommen dürfen.

Frankreich hat am Dienstag erstmals die Schafskrankheit Scrapie („Traberkrankheit“) für meldepflichtig erklärt. Einen entsprechenden Erlaß verfügte das Landwirtschaftsministerium. Außerdem darf künftig das Fleisch verdächtiger Tiere nicht mehr vermarktet werden. Die Regierung reagiert damit verspätet auf wissenschaftliche Berichte, die zwischen dem Erreger der BSE-Seuche und der Schafskrankheit einen Zusammenhang nicht ausschließen. Belgien hatte aus diesem Grund schon 1990 den Verzehr befallener Schafe verboten, Großbritannien ab Januar 1993. Ein von der Regierung eingesetztes französisches Experten-Team hatte die Frage aufgeworfen, ob sich scrapiekranke Schafe von BSE-kranken Rindern angesteckt haben könnten. Deshalb nannte es die Kommission „im höchsten Grade wünschenswert“, die Scrapie-Fälle bei Schafen zu überwachen.

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