: Unterm Strich
Unlängst war in dieser beliebten Kurzmeldungsspalte zu lesen gewesen, Herr Hochhuth habe es geschafft (siehe taz vom 21. 6.). Gemeinsam mit der Ilse-Holzapfel-Stiftung wurde er kurzerhand zum Eigentümer des Berliner Ensemble erhoben. Jetzt kommen Dementi: Als Pressereferentin des BE hat Karin Graf folgendes Fax geschickt, das hier aufgrund der pollittischen Dimension des spektakulären Kaufs ungekürzt dokumentiert werden soll: „Die Berliner Ensemble GmbH erklärt, daß die Ilse-Holzapfel-Stiftung mit der Eiuntragung ins Grundbuch am 25.4. 1996 Eigentümerin eines Grundstückes mit dem denkmalgeschützten Theatergebäude geworden ist, das seit 1954 durch das Berliner Ensemble genutzt wird. Die Ilse-Holzapfel-Stiftung ist nicht Eigentümerin des BE. Das BE gehört sich selbst“.
Mexikos Regierung hat nach einjährigem Zögern dem schwer angeschlagenen Buchhandel ihre Unterstützung zugesagt. Nach Angaben der Nationalen Kammer des mexikanischen Verlagswesen mußten zwischen 1993 und 1995 rund 300 Unternehmen schließen. Allein im letzten Jahr wurden 4.000 der 17.800 Beschäftigten auf die Straße gesetzt. Die Einnahmen der Branche sanken im gleichen Zeitraum um mehr als 45 Prozent. Der Buchhandel begründet den Niedergang vor allem mit der Rezession im Land. Zahlen des Nationalen Statistikamts belegen, daß mexikanische Familien rund 63 Prozent ihrer Einnahmen für Nahrungsmittel, medizinische Versorgung und Transport ausgeben. Für Bücher hätten sie nur 1,9 Prozent übrig, hieß es. In Mexiko, das 92,7 Prozent weniger für Bildung ausgibt als Kanada und die USA, stehen 170.000 Menschen nur eine Bibliothek und 1.250 nur eine Buchhandlung zur Verfügung. Obwohl es in dem 91 Millionen Einwohner zählenden Land 35 Zeitungen gibt, sind tagtäglich nicht mehr als insgesamt 1,5 Millionen Exemplare im Umlauf.
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