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Messehallen auf Schwefelsäure?

■ Labor untersucht 20-30 Bodenproben / Messe-Zeitplan in Gefahr

Auf der Baustelle der Messehallen an der Hollerallee stockt der Aufbau der Kräne. Grund: Beim Bodenaushub sind die Bauarbeiter auf stinkende Flüssigkeiten gestoßen, die erst untersucht werden müssen. Anfang dieser Woche erwartet der Bausenator die Ergebnisse des Labors, dann will er Stellung zu dem Problem nehmen.

Nach Hinweisen, die der „Weser-Report“ erhalten hat, soll an der Hollerallee in den letzten Kriegsjahren ein Lager mit „Oleum“-Fässern gewesen sein. Inhalt war die „rauchende Schwefelsäure“, die mit Sauerstoff zu dichtem, weißen Nebel reagiert. So sollten damals englische Flieger über Bremen eingenebelt werden.

Ob es sich wirklich um Schwefelsäure handelt, wollte der Altlasten-Referent des Umweltressorts, Dr. Wundes, nicht bestätigen. „Das sage ich Ihnen nicht“, meinte er nur gestern zur taz. Es sei „eine kleine Kontamination gefunden“ worden. Ob sein Urteil sich auf Vorab-Ergebnisse der Laboruntersuchungen bezieht, wollte er nicht sagen.

Beim Bausenator liegt nämlich gleichzeitig ein vertraulicher Brief des Baukonsortiums Dr. Walter/Züblin, in dem auf das Risiko für Kosten und den engen Zeitplan hingewiesen wird. Schon im Mai 1997 ist die „Dach und Wand“ für die neuen Messehallen gebucht.

K.W.

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