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Aus für autonome Frauenhäuser?

Gewalt gegen Frauen öffentlich zu machen war der Anspruch der ersten Frauenhäuser. Heute gibt es ungefähr 360 in Deutschland. Zwei Drittel werden von Wohlfahrtsverbänden betrieben, und die anderen sind „autonom“ und fühlen sich dem politischen Anspruch der Anfangszeit verpflichtet. Gemeinsam mit allen Häusern kämpfen sie um die finanziellen Mittel. Dem politischen Druck sind sie allein ausgesetzt. Mit dem Kasseler Frauenhaus würde das sechste autonome Haus seit letztem Jahr von einem der Verbände geschluckt werden.

Die autonomen Frauenhäuser im Osten nennen sich erst gar nicht so. „Wir wollten die Leute nach der Wende nicht vor den Kopf stoßen“, sagt Silvia Müller vom Frauenschutzhaus Dresden. Gewalt gegen Frauen war ein Tabu. „Heute fände ich die Bezeichnung gut. Denn sie zeigt, daß Frauen sich für Frauen einsetzen.“

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