piwik no script img

Auf den ersten Blick etwas teurer ...

■ betr.: „Kein Staatsbürger mehr in Uniform“, taz vom 4. 7. 96

Euer Wolfgang Gast hat völlig recht: die Debatte über die Wehrpflicht ist tatsächlich überfällig! [...]

Aber anstatt nach dem Wegfall des Grundes für die Wehrpflicht zu fordern, diese ganz abzuschaffen, sucht Wolfgang Gast nach anderen Gründen, an der Dienstpflicht festzuhalten und findet die Solidarität junger Männer mit dem Rest der Gesellschaft – anders kann die geforderte Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht nicht begründet werden.

Abgesehen davon, daß es sehr zweifelhaft ist, ob sich eine Dienstpflicht im Sozialbereich (und anderswo) volkswirtschaftlich rentiert, vergißt er dabei, daß für einen so einschneidenden Eingriff in die persönliche Freiheit von jungen Männern (und Frauen?) eine unbedingte Notwendigkeit wie zum Beispiel der Erhalt der Souveränität eines Staates, die sonst nicht gewährleistet werden kann, vorhanden sein muß. Und genau das ist im Sozialbereich nicht der Fall; es gibt – bei entsprechender Bezahlung – genügend Pflegekräfte, Sanitäter usw., die die jetzigen Zivis ersetzen könnten – vielleicht ist es auf den ersten Blick etwas teurer ... Till von Feilitzsch,

Perth/Australien

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen