piwik no script img

Ölverschmutzer bekannt

■ Namen des Tankers nicht preisgegeben

Der Verursacher der wochenlangen Ölplage an der deutschen Nordseeküste ist angeblich entdeckt, erklärte gestern der Sprecher der Flensburger Staatsanwaltschaft, Thomas Thamm. Der „erhärtete“ Verdacht konzentriere sich auf ein Schiff, das als letzten deutschen Hafen Wilhelmshaven angelaufen habe. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte Thamm die Identität des Schiffes nicht preisgeben.

„Wenn wir jetzt Roß und Reiter nennen, ist Feierabend“, sagte er. Dann werde die komplette Mannschaft ausgetauscht und das Schiff laufe auf absehbare Zeit keinen deutschen Hafen mehr an. Auf diese Weise könne ein Strafbefehl gegen die Verantwortlichen unterlaufen werden. Die Staatsanwälte wollen den Verursacher dingfest machen, sobald das Schiff einen EU-Hafen anläuft. Dem Kapitän droht nach deutschem Strafrecht eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren.

Drei Wochen lang war libysches Öl an die Nordseeküste gespült worden, das bei einer illegalen Tankwäsche in die Nordsee verklappt wurde. Die größte Ölplage an deutschen Küsten in den 90er Jahren verschmutzte auch die Hamburger Vogelschutzinseln Scharhörn und Nigehörn in der Elbmündung (taz berichtete). Die Kosten für die Beseitigung des Öls belaufen sich auf mindestens zwei Millionen Mark. lno

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen