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„Prohlis TV“

■ Das neue Fernsehen der DDR

Dresden (dpa) – Sie heißen „Antennenverein Neuwürschnitz“, „Fernsehen Misselwitz“ oder „Heide TV“. Weit abseits der Medienmetropolen hat sich in Ostdeutschland eine rege TV-Szene entwickelt. Allein in Sachsen erhielten schon mehr als 90 Mini- Sender eine Lizenz, die über Kabelnetze etwa 670.000 Haushalte erreichen. Ob im Erzgebirge oder in der Oberlausitz – überall sind bei Volksfesten oder der Eröffnung des Friseurgeschäfts um die Ecke Kamerateams der Lokalstationen anzutreffen.

Im Erdgeschoß eines Dresdner Wohnsilos residiert „Prohlis TV“, ein Ableger der „Bürgergemeinschaft Großantennenanlage Dresden-Prohlis“, die in der Siedlung ein Kabelnetz mit 12.000 Wohneinheiten betreibt. Angepeilter Jahresumsatz: eine halbe Million Mark. Viermal täglich flimmern auf einem von 37 Kanälen ein Lokalmagazin und die Jugendsendung „übersteuert“. Wirtschaftliches Standbein ist das ständige Werbe- und Serviceangebot via Kabeltext. Die lokalen Kabelanlagen in den neuen Länder sind Relikte aus DDR-Zeiten. In den 80er Jahren begann man dort in Eigenarbeit mit Antenne und Kabel den Empfang von Westsendern zu verbessern. Der Verband der regionalen TV-Veranstalter in Sachsen (ARIS) beurteilt die wirtschaftliche Situation seiner Mitglieder als „durchwachsen“. 500 Arbeitsplätze seien geschaffen worden.

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