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Keine Auffälligkeiten

■ BetreuerInnen über Vergewaltiger schockiert / 13jähriges Opfer noch nicht ansprechbar

Nienburg. Nach der schweren Mißhandlung und Vergewaltigung durch einen psychisch kranken Mann war ein 13 Jahre alter Schüler aus Rehburg am Montag noch nicht ansprechbar. „Der Junge hat derart schwere Gesichtsverletzungen – eine Vernehmung ist unmöglich“, sagte der Sprecher der Nienburger Polizei, Wilfried Heitmüller. Der 30 Jahre alte Täter gestand, daß er den Jungen töten wollte, nachdem er ihn vergewaltigt hatte. Er hatte zunächst versucht, den Jugendlichen zu erwürgen, schlug ihm dann mit einem Ast auf den Kopf und sprang ihm mehrfach ins Gesicht. Der 30jährige sitzt nun in Untersuchungshaft.

Schockiert sind auch die Ärzte, die den Mann seit einigen Jahren versorgen. Er war 1988 wegen der versuchten Vergewaltigung seiner Mutter zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt und in einer psychiatrischen Klinik untergebracht worden. Im Landeskrankenhaus Moringen (Kreis Northeim) wurde er bis Anfang 1996 betreut und hatte bereits seit einigen Jahren Ausgang und auch Urlaub, sagte die Sprecherin des Sozialministeriums in Hannover, Andrea Weinert. In Niedersachsen sitzen ihren Angaben zufolge rund 500 Menschen im sogenannten Maßregelvollzug.

Drei Monate lang wohnte der 30jährige probeweise in einer Wohngruppe für psychisch Kranke in Rehburg, die ihn auf die baldige Freiheit vorbereiten sollte. Dort entwickelte er sich Gutachtern zufolge gut und hatte auch Freunde. „Für niemand gab es Anzeichen für Auffälligkeiten, und deshalb waren sich Gericht und Gutachter über eine baldige Entlassung auch einig“, sagte Weinert. Niemand habe ihm eine derartige Brutalität zugetraut. dpa

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