■ Atlanta braust: Ich wollte mein Bestes geben
Gestern bin ich auf K. und D. getroffen. Eine harte Trainingsphase lag hinter mir. Viele Stunden eiserne Disziplin. Das war bei der EM. Sinn! Frische Gedanken! Es ziemt sich einfach nicht, auf dreiwöchige Distanz zu den kameradschaftlichsten Kommilitonen zu gehen. So hatte ich an den notorischen Spielanalysen am Tresen teilgenommen, defensiv meine Lektionen gelernt. Ewiges Waldi-Watschen, ehernes Faßbender-Bashing galt's doch deutlich zu überbieten.
Und jetzt tauchte Herr K. also wieder einmal auf. Mit ihm Herr D. Und eine große sportkommunikative Herausforderung. Nah am Wettkampfereignis bleiben, so war meine Strategie. Ich wollte keinesfalls die Flucht antreten zum ÖPNV (Bustransfer: Houston-Atlanta), zu Kulturtheorie (Verfall pflegt auf dem Höhepunkt der Kultur einzutreten: Athen, Rom, Atlanta) oder zu IOCs fragwürdiger Vita (Berlin, München, Atlanta). Statt dessen hob ich zu einer fachmännischen Faktorenanalyse von Uta Pippigs Marathon-Schicksal an.
Ich wollte mein Bestes geben.
Nun. Was soll ich sagen? Als ich mich anschickte, die Erklärungskraft der Variable Luftfeuchtigkeit auszuloten, verabschiedete sich Herr K. unsportlich rüde zum Flipper. Woraufhin es Herrn D. einfiel, „morgen wieder arbeiten“ zu müssen, da dann wieder ein Tag sei. Ein totaler Einbruch!
Wie ich mich nun fühle? Ziemlich deprimiert. Aber angesichts meiner Jugend: auch noch voller Hoffnungen. Basil Wegener
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