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Skin e.V. verboten

■ Polizei stellt umfangreiches NS-Propagandamaterial in Bayern sicher

München (AP) – Das bayerische Innenministerium hat gestern den rechtsextremistischen Verein „Skinheads Allgäu“ verboten und umfangreiches NS-Material in Privatwohnungen sichergestellt. Minister Günther Beckstein erklärte, die Gruppierung mit derzeit rund fünfzig Mitgliedern habe einen kriminellen Hintergrund gehabt. Zudem habe die Vereinigung mit Sitz in Pfronten die freiheitlich-demokratische Grundordnung beseitigen wollen. Dem im September 1995 gegründeten Verein hätten neben rechtsextremistischen Skinheads auch polizeibekannte Neonazis angehört.

Bei der Durchsuchung von acht Privatwohnungen in Schwaben, Niederbayern und der Oberpfalz wurden den Angaben zufolge in den frühen Morgenstunden unter anderem Hitler-Bilder, NS-Bücher und verbotene Flaggen sichergestellt. Minister Beckstein erklärte, mit der Vereinsgründung hätten Skinheads das erste Mal versucht, ihr Treiben im Rahmen einer rechtlichen Organisationsform zu organisieren.

Rund zwei Drittel der Vereinsmitglieder traten nach Auskunft des Ministeriums bereits strafrechtlich in Erscheinung; über die Hälfte der Beschuldigten schon mehrfach. Neben Straftaten wie Körperverletzungen hätten sie sich besonders der Volksverhetzung, der Verbreitung von Propagandamitteln und der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen schuldig gemacht. Ein großer Teil der Taten sei bei Skinhead-Konzerten und Partys begangen worden. Die Vereinigung war im Januar bei dem Versuch gescheitert, sich ins Vereinsregister eintragen zu lassen. Das Amtsgericht Kaufbeuren hatte seine Ablehnung damit begründet, daß die Satzung der Gruppierung Wesensgleichheit mit dem Nationalsozialismus aufweise.

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