Betr.: Russische Gefangenenlager in Tschetschenien

Über die Gefangenenlager, die im Russischen „Filtrationspunkte oder -lager“ heißen, wurde erstmals etwas im Dezember 1994 bekannt, gleich nach dem ersten Sturmangriff russischer Truppen auf die tschetschenische Hauptstadt Grosny. Die Lager wurden auf Anordnung des russischen Kommandostabs und des russischen Innenministeriums eingerichtet, um – so die offizielle Version – tschetschenische Rebellen dort zu inhaftieren.

Inoffiziellen Angaben zufolge existieren heute in Rußland an die 50 Gefangenenlager. Die meisten davon befinden sich in Tschetschenien, die restlichen als sogenannte tschetschenische Abteilungen, in den Gefängnissen von Postow, Stawropol, Pjatigorsk und anderen russischen Städten. 1.300 Menschen sind in Tschetschenien offiziell als vermißt gemeldet. Viele von ihnen werden noch in den Lagern vermutet oder sollen dort getötet worden sein. mk