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Positives Zwischenergebnis

■ Kampnagel: „Bang on a Can All Stars“ bei „Know No Bounds“

Ein Orchester aus zwei Frauen und vier Männern mit ungewöhnlicher Instrumentierung – Flügel, Cello, E-Gitarre, Bass, Saxophon, Klarinette und Percussion – sind die Bang on a Can All Stars. Alle haben sich bereits als Solisten auf dem gleichnamigen New Yorker Festival für zeitgenössische Musik einen Namen gemacht. Am Dienstag auf Kampnagel gaben sie das Abschlußkonzert der Musik-Reihe Know No Bounds.

Sechs Konzerte haben gezeigt, daß es möglich ist, die starren Grenzen zwischen Neuer Musik und populären Musikstilen wie Jazz und Rock zu überwinden. Englische und amerikanische Ensembles zogen regelmäßig rund 200 Zuhörer in die Kulturfabrik. Vom Erfolg ermutigt wollen die Veranstalter die Reihe im Herbst mit Werken asiatischer und kanadischer Komponisten fortsetzen.

Zur Einstimmung des vorläufig letzten Konzertes intonierte Evan Ziporyn auf dem Saxophon ein georgisches Volkslied in der von Albert Mangelsdorff für Posaune entwickelten Technik, die den Klang von Stimme und Instrument mischt. Die Gleichzeitigkeit von heterogenen Verfahren war auch das Thema von Tom Johnsons „Failing“, das Robert Black vor eine unlösbare Aufgabe stellte: während er seinen Bass strich und zupfte, las er einen Text über die Unmöglichkeit, gleichzeitig zu spielen und einen Text vorzulesen.

Steven Schick zeigte bei der Aufführung von David Langs „Anvil Chorus“ seine tänzerischen Qualitäten. Dieses Werk für drei Metallröhren, vier Bremstrommeln und zwei Fußtrommeln verlangte dem Musiker ein Höchstmaß an Koordination ab. Maya Beiser konnte besonders in „Amelia's Secret“ von Nick Didkovsky beweisen, was für ein sinnliches Instrument das Cello sein kann. Diese Klangqualitäten kamen in Michael Gordons Cello-Solo „Industry“ dem Titel entsprechend zu kurz. Als Zugabe spielten die All Stars das einzige Stück eines toten Komponisten in ihrem Repertoire: „Lithium“ von Kurt Cobain.

In der Podiumsdiskussion zum vorläufigen Abschluß von Know No Bounds hatte Markus Stenz, Leiter der London Sinfonietta, postuliert: „Musik muß über die Ohren wirken“. Diesem Anspruch wurden die Bang on a Can All Stars mühelos gerecht. Iris Schneider

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