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Unterm Strich

Das 49. Internationale Filmfestival von Locarno (siehe taz vom 8. August) ist am Sonntag abend mit der Preisverleihung zu Ende gegangen. Hier der Ergebnisservice: Der Goldene Leopard, höchste Auszeichnung, ging an die französische Regisseurin Claire Denis für ihren Film „Nenette et Boni“. Der Film beschreibt die wachsende Zuneigung zweier Geschwister, Nenette und Boniface, und verwendet dabei, wie man sich auszudrücken beliebt, eine „ungewöhnliche Filmsprache mit vielen Nahaufnahmen“. Diese Auszeichnung des zehntägigen Festivals ist mit 30.000 Schweizer Franken dotiert. Claire Denis wurde in Deutschland vor allem durch den Film „Ich kann nicht schlafen“ (1994) bekannt.

Der mit 12.500 Schweizer Franken dotierte Silberne Leopard ging an Clara Law aus Hongkong für „Floating Life“ (Dahintreibendes Leben). Die Regisseurin, in Locarno bereits vor vier Jahren mit „Herbstmond“ Leoparden-Gewinnerin, schildert in „Floating Life“ „witzig und mitfühlend die Irrungen und Wirrungen eines alten Ehepaares aus Hongkong, das zur ältesten Tochter nach Australien auswandert“.

Mit dem Silbernen Leoparden für den besten Debütfilm wurde „Marian“ on Petr Vaclav aus Tschechien ausgezeichnet, der den Lebens- und Leidensweg eines Zigeunerjungen beschreibt.

Die Ökumenische Jury vergab ihren Preis an den tunesisch-schweizerischen Wettbewerbsbeitrag „Miel et cendres“ (Honig und Asche) von Nadia Fares, ein „sensibles Porträt dreier sehr verschiedener tunesischer Frauen, die die gesellschaftliche Unterdrückung eint“.

Mit dem Preis der Fluggesellschaft Swissair/Crossair (10.000 Schweizer Franken) wurde ein ägyptischer Erstlingsfilm prämiert, Ossama Fawzis Komödie „Afarit El- Asfalt“ (Die Könige des Asphalt).

Die Jury der internationalen Vereinigung der Filmjournalisten wählte ebenfalls „Marian“ zum besten Film des Wettbewerbs.

Den neugeschaffenen Preis „Perspectives Suisses“ für den besten Schweizer Film (10.000 Schweizer Franken) erhielt der Dokumentarfilmer Peter von Gunten für „They Teach Us to be Happy“ (Sie lehren uns, glücklich zu sein). Von Gunten begleitet in seinem preisgekrönten Film vier Familien aus dem Sudan, die um politisches Asyl nachsuchen.

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