Der Computer malt Theater-Plakate

Immer mehr Theaterplakate werden mit dem Computer angefertigt. „Bei vielen Blättern ist der Rechner kreativ gewesen, nicht aber der Künster“, kritisierte am Mittwoch der ehemalige Intendant der Städtischen Bühnen Osnabrück, Erdmut August, im Rahmen des 3. Internationalen Theaterplakat-Wettbewerbes. 539 Graphiker aus 45 Ländern haben rund 2 200 Plakate zur Bewertung nach Osnabrück geschickt. Unter Augusts Federführung wird vom 23. bis 28. September eine 50köpfige Fachjury einen Sieger ermitteln. Der Intendant selber besitzt nach eigenen Angaben mit rund 25 000 Exponaten eine der größten Theaterplakat-Sammlungen.

Ende August hatte eine neunköpfige Jury mit der Vorauswahl begonnen. Rund zwei Drittel der Einsendungen hielten dem kritischen Blick der Experten nicht stand. „Vor allem Blätter aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion haben stark an Qualität eingebüßt“, bedauerte August. Vor dem Hintergrund der miserablen Wirtschaftslage in den dortigen Staaten sei das aber nicht verwunderlich. Knapp 750 Theaterplakate schafften allerdings die erste Bewertungshürde. Auf den Gewinner wartet eine Prämie von 10 000 Mark. Die 150 besten Graphiken werden im Januar 1997 in Osnabrück ausgestellt. dpa