Blow-boys-blow-for-Californio

Ungeheuer viele dickleibige Männer in Acryl-Seemannspullis oder gebügelten Matrosenblusen versammelten sich am Sonnabend am Hafen und schmetterten volkstümliche Weisen, die hierzulande wegen ihres mondänen Seemanns-Flairs Shanty genannt werden. Rund 30 Shanty-Chöre aus dem Bundesgebiet waren angereist, um im Zusammenspiel mit den Touristen die Landungsbrücken zu verstopfen. Im großen Finale gegen 18 Uhr krähte ganz St. Pauli aus 40.000 Kehlen unter der Leitung von Dirigent Kazou Kanemaki „My Bonnie Is Over The Ocean“: Lokalrekord. Anlaß des Massengesangs waren die 100-Jahr-Feierlichkeiten der „Rickmer Rickmers“. Mehr Shanty hat es bislang nur 1937 in Breslau gegeben, wo sich auf Nazi-Befehl hin 60.000 Menschen beteiligten. Foto: Henning Scholz