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Keine Schild-Bürger

■ Aufstand auf Amrum gegen Naturschutz

Die Nordseeinsel Amrum, seit Jahren gerühmt wegen ihrer vorbildlichen Natur- und Umweltschutzaktivitäten, probt jetzt den Aufstand gegen die Öko-Politik der Kieler Landesregierung: Auf Anweisung des Bürgermeisters von Nebel griffen die Amrumer zum Spaten und gruben Schilder des Nationalparkamtes Wattenmeer (NPA) aus. „Praktisch über Nacht waren die blauen Hinweistafeln da, ohne daß vorher jemand mit uns gesprochen hat“, empörte sich der Bürgermeister.

Grund für den zivilen Ungehorsam ist die Furcht, daß die 20 Qua-dratkilometer große Insel schrittweise dem Nationalpark Wattenmeer einverleibt werden solle. Die ausgegrabenen Schilder standen eindeutig auf Gemeindegebiet und suggerierten einen falschen Grenzverlauf, so die Argumentation der Amrumer, die Tourismus und Muschelfang durch die Naturschutzpläne des grünen Ministers gefährdet sehen.

NPA-Chef Bernd Scherer schüttelt nur den Kopf: „Verkehrsschilder stehen auch nicht mitten auf der Kreuzung. Die Hinweistafeln können wir doch schlecht ins Watt stellen“, so Scherer, der die Amrumer Aktion für „unangemessen und dumm“ hält. Margret Kiosz

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