■ Soundcheck: Gehört: The Time
Gehört: The Time. Wie spät war es, als am Donnerstagabend der Schweiß in Strömen floß? Es war Zeit anzufangen: 21.30 Uhr im ausverkauften Logo stürmen The Time, legendäre Begleitband von Prince auf Purple Rain und Graffiti Bridge, die Bühne. Sofort fliegen Arme und Beine hoch. Show-Time im besten Sinne schwarzer Musik war angesagt. Ob rockig, funky oder hippiemäßig, The Time, allen voran ihr Entertainer Morris Day und der fantastische Guittarist Terrell Ruffin, bewiesen ihre einsame Klasse als Meister des Grooves. Dreamland seliger Zeiten, als Prince noch König war und die Besucher zu erotischen Genossenschaften musikalisch modellierte. Wie spät war es? Funk-Zeit vom feinsten. Einzig zur Peinlichkeit gerannen die zappelnden Bühnenstürmer aus Pinneberg-West, die deutliche Schwierigkeiten hatten, ihr „Hallo seht ihr mich“–Grienen mit Armen und Beinen zu koordinieren. Das Zuspätsommer-Ding hatte nach 80 Minuten klar gemacht: schwarz ist schön, schlecht, schmutzig, schweißtreibend: Salzränder am Hemd.
Gunnar F. Gerlach
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