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Atom-Roulette

■ AKW Brunsbüttel: Grüne fordern Sofort-Austausch rißanfälliger Rohre

Der verschobene Austausch von rißanfälligen Rohrleitungen im Atommeiler Brunsbüttel gefährdet nach Ansicht der Grünen „Leben und Gesundheit“ der Bevölkerung. Der Brunsbütteler „Aktionskreis Stillegen“ und die Steinburger Grünen werfen den Hamburgischen Electricitätswerken (HEW) und dem Kieler Energieministerium vor, „Russisches Roulette“ zu spielen.

Nach der Revision sei „der Schrottreaktor Brunsbüttel“ trotz der rißanfälligen Speisewasserrohre, deren Austausch schon als sicherheitstechnisch dringlich eingestuft wird, am 27. September wieder ans Netz gegangen. Für den grünen Kreistagsabgeordneten Karsten Hinrichsen schlicht „ein Skandal“.

Hintergrund der Reparatur-Verzögerung ist nach Angaben von Hinrichsen die von der rotgrünen Landesregierung in Kiel erhobene Forderung, die neuen Rohre erdbebensicher zu verlegen, was von den HEW abgelehnt worden war. Zwar hätten sich die Reaktoraufsichtsbehörde und die HEW inzwischen auf den Austausch verständigt, doch da bislang nur die Genehmigung für den Ausbau den Einbau der neuen Rohre vorliegt, ging das AKW ohne die Umrüstung wieder ans Netz.

Der Kieler Energieminister Claus Möller (SPD) betont hingegen , er habe die „Zustimmung zum Wiederanfahren erteilen müssen“. „Gründlich geprüft worden“ sei, so Möller, ob das Reaktor-Comeback „ohne die Umrüstungen zulässig ist“. Das Atomrecht habe es jedoch „nicht zugelassen“, Brunsbüttel eine längere Zwangspause zu verordnen. Möller kündigte jedoch an, so schnell wie möglich „die Umrüstungen gegenüber der Betreiberin durchzusetzen“.

Marco Carini

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