: Wahrheit-Klub: Vorstand verleiht Ehrennadel an den LAMINATOR
Warnung: Der folgende Text darf nur von Inhabern eines gültigen Wahrheit-Klubmitgliedsausweises gelesen werden. Leser, die ihre Anträge auf Klubmitgliedschaft bereits vorgelegt haben, dürfen sich diesen Text ausnahmsweise von einem Klubmitglied vorlesen lassen, da er eine nützliche Information für sie enthält.
Berlin (taz) – Der Vorstand des Wahrheit-Klubs hat gestern den LAMINATOR mit einer Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Der LAMINATOR schweißt seit dem 5. Oktober 1996 die Klubmitgliedsausweise der Wahrheit- Klubmitglieder ein und ist von beeindruckender Gestalt. Zu seinen unnachahmlichen Fähigkeiten zählt die Gabe, seine Arbeitstemperatur bereits innerhalb von sechs bis sieben Minuten erreicht zu haben. Der LAMINATOR verfügt über eine gelbe und eine rote Lampe, die bei Erreichen der Arbeitstemperatur gleichmäßig leuchten. Darüber hinaus hat er den Vorstand noch nie enttäuscht. Unnachgiebig zieht er eine Plastikfolie nach der anderen in sein dunkles Inneres und hält sie so fest, daß sie ihm nicht mehr entrissen werden kann. Der LAMINATOR gibt die Folie erst wieder frei, wenn er sie komplett laminiert hat.
„Der Wahrheit-Klubmitgliedsausweis ist nur fälschungssicher dank des unermüdlichen Einsatzes des LAMINATORS“, pries der Vorstand den LAMINATOR in seiner Laudatio. „Er genießt zu Recht weltweit einen hervorragenden Ruf.“ Besonders hervorzuheben, so der Vorstand weiter, sei der Umstand, daß der LAMINATOR „praktisch wartungsfrei“ sei. Denn obwohl der LAMINATOR schon Hunderte von Wahrheit-Klubmitgliedausweisen laminiert habe und noch einige mehr laminieren solle, laminiere er einwandfrei.
Im Hinblick auf die Zukunft und die Möglichkeit für Wahrheit- Leser, weiterhin Antragsformulare beim Wahrheit-Klubvorstand bestellen zu können, wünschte der Vorstand dem LAMINATOR ein langes Leben und locker walzende Transportwalzen. Außerdem, so der Vorstand, solle der LAMINATOR im nächsten Jahr für einen Nobelpreis vorgeschlagen werden. Den Vorschlag einer Gruppe von taz-Redakteuren – die den LAMINATOR unbefugt berührt und sich dabei versengt hatten –, den LAMINATOR in einer geschlossenen Abteilung unterzubringen, wies der Vorstand im Rahmen seiner Dankesrede entschieden zurück.
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