: Frühere Sket-Chefs wollen nicht lockerlassen
■ Die einstigen Geschäftsführer des ostdeutschen Anlagenbauers geben ein neues Kaufangebot ab. Der Aufsichtsrat berät heute wieder über Massenentlassung
Magdeburg (dpa) – Die Unternehmer Carsten Oestmann und Helmut Borchert versuchen erneut, die wirtschaftlich angeschlagene Sket Schwermaschinenbau Magdeburg GmbH zu übernehmen. Die beiden Braunschweiger Manager, die bis Anfang des Jahres Geschäftsführer waren und sich dann mit der Treuhand-Nachfolgerin BvS verkrachten, gaben ein detailliertes Kaufangebot für wesentliche Geschäftsfelder des einzigen ostdeutschen Anlagenbauers ab. Oestmann/Borchert wollen 685 Vollzeitarbeitsplätze übernehmen und 548 dieser Stellen für zwei Jahre garantieren. Sie halten einen Umsatz von 190 Millionen Mark im kommenden Jahr für realistisch. Sket solle in seiner Gesamtheit mit den Herzstücken Walzwerkbau und eigene Fertigung erhalten bleiben, hieß es. Die BvS habe zugesichert, das Angebot zu prüfen.
Der Sket-Aufsichtsrat will heute über die weitere Zukunft des Unternehmens entscheiden, das nach wie vor dem Bund gehört. Die Belegschaft hat bereits massive Proteste gegen einen weiteren Personalabbau angekündigt. Sket- Geschäftsführer Werner Kirchgässer hatte gefordert, die bis 1998 geplante Stellenzahl von 1.079 im Magdeburger Stammwerk aufgrund der schlechten Auftragslage auf 500 bis 600 zu reduzieren.
Erst im April 1996 war ein Sket- Sanierungskonzept verabschiedet worden. Mit weiteren staatlichen Beihilfen von 352 Millionen Mark und einer Reduzierung um rund 600 Stellen auf 1.079 im Magdeburger Stammwerk sollte der Anlagenbauer bis 1998 in die schwarzen Zahlen kommen. Da der für dieses Jahr angepeilte Umsatz von 221 Millionen Mark aber um rund 100 Millionen Mark verfehlt wird, sind nach Ansicht der Geschäftsführung weitere Kapazitätsanpassungen nötig.
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